„Jedes Jahr zählt, jedes Zehntelgrad zählt, jede Handlung zählt!“ Dieses nachdrückliche Fazit zieht der Jesuit Fabian Moos aus der Beschäftigung mit Ursachen und Wirkungen der Klimaerwärmung. Anschaulich wurden die Prozesse bei einem Seminartag „Klima-Puzzle und sozial-ökologische Transformation“. Dazu waren zehn Interessierte nach Nürnberg ins Ukama-Zentrum der Jesuiten gereist – natürlich mit dem Zug. Eingeladen zu der Veranstaltung hatte die GCL (Gemeinschaft Christlichen Lebens) im Bistum Würzburg.
Den Vormittag gestalteten Fabian Moos SJ und ein Kollege mit der Methode des „Klimapuzzle“. Dabei hatten die Teilnehmenden die Aufgabe, in fünf Runden jeweils einige „Ereigniskarten“ auf einer großen, papierbedeckten Tischfläche nach Ursache und Wirkung zu ordnen. Die Karten begannen mit den grundlegenden menschlichen Aktivitäten „Landwirtschaft, Industrie, Transport, Gebäude“, sowie der „Nutzung fossiler Brennstoffe“, und führten über verschiedenste Faktoren des Klimawandels zu den Szenarien „Hungersnot, Völkerwanderungen, bewaffnete Konflikte, Bedrohung der Gesundheit“.. So entwickelten die Teilnehmenden spielerisch Schritt für Schritt Zusammenhänge der Klimaerwärmung und tauschten sich über die zugrunde liegenden Mechanismen aus. Es gab einen Blick auf Lösungswege, sowie den Aufruf selbst Vorbild zu sein.
Der Nachmittag vertiefte das Ziel der „sozial-ökologischen Transformation“ und die christliche Sicht darauf. Wie kann ich zu einem wünschenswerten Wandel beitragen, also zu einer Transformation hin zu einer zukunftsfähigen, ökologisch nachhaltigen und sozial gerechten Zivilisation im Rahmen der Grenzen unseres Planeten? Wo kann ich mich mit meinen Fähigkeiten am besten engagieren – sei es im politischen, praktischen, spirituellen oder kulturellen Bereich? In persönlicher Besinnung und im Austausch konnte man die eigene Antwort suchen.
Für einen „transformativen Lebensstil“ schlug Fabian Moos vor, sich zu einem gemeinsamen Engagement zu vernetzen. Hilfreich sei die Haltung einer „versöhnten Vorläufigkeit“: Zu akzeptieren, dass oft nur kleine Schritte möglich sind, und dennoch nicht stehen zu bleiben. Eine aktive Hoffnung sollte Kennzeichen eines christlichen Lebensstils sein. Bei der nachdenklichen Schlussrunde auf der Terrasse des Ukama-Zentrums genossen am Ende alle die milde Herbstsonne.
Weitere Informationen: www.klimapuzzle.de; www.ukamazentrum.net